WEITER ALS DIE FÜSSE TRAGEN – VON DEM WAS EINEM AUFHILFT
RÜCKBLICK AUF EINEN GOTTESDIENST MIT WASSER IM BOOT, DEM RAMBO DER PROPHETEN, FUSSSPUREN AM KREUZ UND EINEM LIED, WELCHES MITTEN INS HERZ TRIFFT.
Aber fangen wir ganz vorne an. Am 20.03. gab es endlich wieder einen Celebrationgottesdienst. Mit „Komm neuer Morgen“ wurden wir von Christiane Ullmann und dem Musikteam begrüßt. Elisabeth Kissmann führte behutsam und tiefgründig durch den Gottesdienst. Ein Text von Stephanie Brall lud zum weiter nachdenken ein. Nachdenken musste auch Henner im Theaterstück, denn er steht vor einem riesigen Problem. Sein Boot hat ein Leck geschlagen und so steht er nun wie gelähmt in seinem sinkenden Boot. Zum Glück kommt sein bester Freund Hein vorbei und kann helfen. Neben tatkräftiger Unterstützung beim Ausschöpfen des Wassers, hat Hein in seiner Jackentasche alle anderen wichtigen Dinge dabei: den richtigen Stöpsel, um das Loch im Boot zu schließen, ein erquickendes Getränk und sogar ein Matjes mit Brötchen. Henner ist geholfen und berührt (na ja, wie berührt ein Norddeutscher halt sein kann 😉 ) von der Hilfe seines Freundes.
Das nicht nur Henner das Wasser bis zum Hals steht, sondern auch dem Propheten Elia, erfuhren wir von unserem Pastor Michael Meißner. So steht in 1.Könige 19, 1-8 eine Geschichte über den legendären Propheten Elia – er ist quasi der Rambo unter den Propheten- die eigentlich so gar nicht zu ihm passt. Der heldenhafte und unbesiegbare Elia hat plötzlich Angst und flieht völlig verzweifelt. Er lässt sich unter einem Ginsterstrauch nieder und läuft auf Grund – ähnlich wie Henner im Theaterstück. Doch Elia helfen genau drei Dinge. Zum ersten: er schläft ein. Dies ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit, wenn die Sorgen einem eigentlich den Schlaf rauben könnten. Doch er kann schlafen und das zeigt, dass er loslassen und abgeben kann. Dann wird beschrieben, dass jemand ihm Brot und Wasser bringt. Da ist jemand, der sich um ihn küm- mert. Er erfährt, dass da jemand ist, der will, dass er lebt. Und dieser jemand wird zum dritten Aspekt: dieser jemand wird zu einem Engel Gottes, da er Elia in Erinnerung ruft, dass er nicht alleine ist. Selbst in der absoluten Einöde (seines Lebens) ist Elia nicht allein. Dieser jemand wird zu einem Du, der bei einem ist und der mit einem im selben Boot sitzt. Und genau da zeigt sich Gottes Nähe. Oder wie Jesus es im Neuen Testament verdeutlicht: in jedem Menschen der uns Nächster wird, der uns nahe kommt, begegnet uns Gott.
Für Gänsehaut sorgte das Lied „So viel“. Vor über 20 Jahren von der Band Sharona herausgegeben, kann der Text nun kaum aktueller sein: „Leere Worte will ich nicht hören. Hass scheint die Welt zu regieren. Ist es denn nicht schon kalt genug. Wer kann das Dunkel zerstören. Wann wird ein Wunder geschehen? Ist es denn nicht schon kalt genug. Wann werden wir er- frieren?“ Das Lied endet mit einem gigantischen „Kyrie Eleison“. Ein „Herr erbarme dich“, was einem gedanklich einlud, den Fußstickern auf dem Boden zu folgen. Bis zu dem Ort, wo Gott sich erbarmt und das größte Leid miterlebt und getragen hat.